Umbau Ansaugbrücke M52B28 auf M54B30

Hallo Freunde/innen des guten Autogeschmacks  

ich möchte hier ein wenig die Erfahrungen bei dem Austausch der Ansaugbrücke meines M52B28 auf die Brücke des M54B30 beschreiben. Ziel war es, dem Zetti ein wenig mehr Luft zu verpassen und dabei vielleicht das ein oder andere PS rauszulocken. 
Damit es wirklich was bringt, muss auch eine Optimierung des Motorsteuergeräts her. Dazu später mehr. 

Folgende Sachen habe ich mir gebraucht oder neu besorgt:
– Gerbrauchte Ansaugbrücke vom M54B30: BMW-Teilenummer 7 523 791
– Neue DISA vom M54B30: VAICO V20-1375. War bei L*24.de am günstigsten.
– Neue Brillendichtung für Ansaugkrümmer: Elring 366 500
– Neue Adapterplatte für Drosselklappe: Gab es in der Bucht, z.B. BimmerTune.
– KGE habe ich nicht getaucht, da noch nicht alt. Sonst aber zu empfehlen. 

Die gebrauchte Ansaugbrücke habe ich als erstes in ein Speisfass gelegt und gesäubert. Mit Pulverwaschmittel (danke an Katika für den Tipp), warmes Wasser, Bürste, Zahnbürste und Flaschenbürste ging das recht gut. Danach mit Druckluft auspusten und den Rest abtrocknen lassen. 

Für den Ausbau der Brücke muss Luftfilter, dicke Luftschläuche, Drosselklappe und Leerlaufregler abgebaut werden. Es hilft auch, den Behälter für das Hydrauliköl der Servolenkung gelöst zu haben und diesen bei Seite zu legen. 
Unterhalb der Drosselklappe ist noch eine Schraube, die die Ansaugbrücke hält. An diese kommt man recht gut dran, wenn die Drosselklappe abgebaut ist. Also die DK frühzeitig abbauen. 
Nicht vergessen: Batterie abklemmen, man kommt nahe an die Anschlüsse der Lichtmaschine…  

Die Vor- und Rücklaufleitung für das Benzin ist fummelig von der Einspritzleiste zu lösen. Die beiden Leitungen sollten markiert werden, damit sie später nicht vertauscht werden. Sicher nicht so toll  

Wenn das alles weg ist und ein paar Schläuche und Stecker abgezogen worden sind, kann die Ansaugbrücke raus. Wenn sie raus ist, die Löcher des Zylinderkopf mit Papier oder Zewa verschließen, damit kein Dreck rein kommt. 
Vorher kann man mal einen Blick riskieren, ob und wie verdreckt die Ventile sind. Sah bei meinem zZz nach 147 Tkm recht ordentlich aus.
Wir haben dann den Bereich, wo die Brillendichtung später aufliegt, gesäubert und gleichzeitig mit einem Staubsauger den anfallenden Dreck abgesaugt.

Hier sieht man vorher: rechte Seite der Einlasskanäle 
und nachher linke Seite:

Hier der Grund für den Umbau: Die Ansaugbrücke hat einen wesentlich größeren, wie soll ich es nennen (?), Ansaugkanal. Der Größenunterschied der DISA macht es schon deutlich:

Auch die Kanäle haben einen größeren Durchschnitt. Hier sieht man die Kanäle der M54 (links) und die der M52 (rechts). Besonders im Bereich der Ecken ist es sichtbar:

Nun ein Bild, an dem die Drosselklappe angebracht werden muss. Damit die Drosselklappe ein wenig mehr Abstand zur Ansaugbrücke bekommt, braucht man den oben erwähnten Adapter:

Bei meinem Umbau hatte ich am nächsten Tag bei der Probefahrt, ein paar Verbrennungsaussetzer und einen unrunden Lauf.

 . Naja, nach ein wenig surfen und googeln, habe ich ein schickes PDF gefunden, was die Problemstellen für Falschluft beschrieb und damit war der Fehler schnell gefunden. An der Ansaugbrücke des M52 sind auf Seite der Spritzwand drei Anschlüsse für irgendwelche Unterdruckschläuche. Beim M52 müssen diese drei verschlossen sein. Beim M54 jedoch ist eines mit einem Schlauch bestückt. Beim Einbau ist das übersehen worden, es fehlte also ein Blindstopfen und der Motor hat hier Falschluft gezogen. Schnell den Stopfen von der alten Brücke genommen und auf die Brücke des M54 gesetzt und alles war gut.

I**A sagt keine Verbrennungsaussetzer mehr und der Motor läuft rund wie zuvor  

Ich hatte den Eindruck, dass der Motor mit der neuen Brücke im oberen Drehzahlbereich besser zog, irgendwie freier drehte. Ich war also erst einmal sehr zufrieden!

So, nun zum zweiten Teil der Aktion: Anpassung des Steuergerätes.
Gemacht wurde es von Sven Gawrisch (http://www.sgs-software-solutions.de) und ich muss jetzt schon sagen, es war super. Zum einen das Ergebnis und zum anderen die Geduld, die Sven mitbrachte, um alle meine blöden und unwissenden Fragen zu beantworten. Ich glaube, ich habe ihn lange von der Arbeit abgehalten.  

Beim Zetti wurden vier Einstellungen geändert:
– Absenken der Motortemperatur (ich meine er hätte mir gesagt, dass es ungefähr 10°C wären).
– Etwas spontanere Reaktion des Gaspedals beim Loslassen.
– Drehzahlbregenzer erst ca. 300-400U/min später
– Änderung des Kennfelds von 95/91 auf 98/95 Oktan und Optimierung.

Nach Änderung der Software, gab es einen Leistungstest. Dieser lief so ab: 
– Kleiner Sensor auf die Radnabe geklebt.
– Auto und Personen wiegen und dabei meine 60kg nicht vergessen… 

– Im dritten Gang aus niedriger Drehzahl beschleunigen bis in den Begrenzer.
– Dann sofort Gas vom Fuß (nee, umgekehrt) und danach Kupplung treten und Gang aber eingelegt lassen.
– Ausrollen bis ca. 50 – 60km/h weniger als die Geschwindigkeit bei Drehzahlbegrenzer um die Schleppleitung zu ermitteln.
Das ganze zwei Mal und fertig.

Das erstellte Diagramm ist nach EWG erstellt und nicht nach der alten DIN und wurde natürlich mit Luftdruck, Temperatur, Höhenmeter normiert.

Hier ein paar Bilder von der Vorbereitung:

Hier das Resultat:


Das ganze hat also ein Plus von 22,2 PS gebracht und das mit Super E5 und 95 Oktan (hatte ich noch im Tank). 
Für mich passt das Ergebnis völlig zum Aufwand und Preis! 
Vielleicht haben andere auch Interesse daran: Traut euch  

Zum Schluss noch einmal vielen Dank an Peter und Kati für die Hilfe, ohne die ich es wohl nicht angefangen hätte und natürlich an Sven!  

LG
Michael 

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